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VDR - der digitale Videorecorder mit Linux


Also, das ist er: mein/unser digitaler Videorecorder. Einfach, weil ich Lust zum Basteln hatte, weil "es" Mode ist und weil das Teil so genial funktioniert - der VDR von Klaus Schmidinger.
Es gibt natürlich schon eine Menge prima Anleitungen dafür, für den VDR selbst mit all seinen Erweiterungen wie auch für den Bau von Gehäusen.

VDR-Hauptmenü

Genial daran ist vor allem - wie immer bei freier bzw. GPL-lizensierter Software - daß so viele Leute daran mitarbeiten und ihre Ideen einbringen, wie z. B. die Steuerung von jedem (!) beliebigen Ort auf der Welt mit Internetanschluß epg2timer oder auch über das lokale Netz per VDR-Admin (auch dort gibt es eine komplette Artikelserie über den VDR).

Bootvorgang mit Tux

An dieser Stelle möchte ich einfach meine Erfahrungen bei Aufbau und Installation wiedergeben und vielleicht auch mehr Leute dafür begeistern. Sicherlich mache ich beim Bau des nächsten Exemplars wieder ein paar Dinge anders und besser, aber für den bisherigen Zeitaufwand (ca. 1 Woche abends bzw. 2 Tage am Wochenende) war das Erfolgserlebnis doch schon ganz schön.

Bootvorgang - Laden der Treiber

Als erstes: Die Zutaten und das Gehäuse. Die Hauptprobleme sind ja bei Geräten, die im Wohnzimmer stehen, die Geräuschkulisse, das Aussehen und bei Rechnern die Wärmeabfuhr. Also habe ich den obigen Tip beherzigt und als Material MDF-Platten verwendet, die sich hervorragend bearbeiten lassen und ausserdem recht gut den Schall dämpfen.

Gehäuseansicht komplett

Eine (selbstauferlegte) Nebenbedingung war noch, dass das Gerät sich von "vorn" nicht wesentlich von einem normalen Videorecorder unterscheiden sollte. Weiterhin ließ sich der Raum hinter unserem Verstärker (deswegen auch die komische Aussparung rechts oben für dessen Anschlüsse) recht gut dazu verwenden, den eigentlichen PC-Teil unterzubringen, ohne eine Risercard für die PCI-Karten wegen der geringen Bauhöhe verwenden zu müssen -

Gehäuse zusammen mit Verstärker

und wer sagt denn, daß ein Rechnergehäuse wie im Laden aussehen muß? Ich wollte auch unbedingt die Möglichkeit haben, zwei von vorn zugängliche Laufwerke einzubauen - und das vorhandene LC-Display sollte auch verwendet werden. Der Zweiteilung der äußeren Form folgt also der niedrige vordere Teil (mit DVD-Laufwerk und z. Z. CDRom-Wechsler, später vielleicht mal Brenner)

Ansicht mit Abdeckungen

und der höhere hintere Teil. Als von Preis und Geräusch her ideales Board im Micro-ATX-Format fand ich bei Snogard das K7-M787 von Eagletec für 99,- Euro inkl. 667MHz-CPU, Sound, Netzkarte, Grafik onboard. Ob die CPU für die Videobearbeitung ausreicht, habe ich noch nicht ausprobiert, aber die Aufzeichnung und Wiedergabe mit VDR funktionieren einwandfrei, und das ohne große Wärmeverluste von Prozessor (kugelgelagerter und fast geräuschloser, beim Board mitgelieferter Lüfter) und Chipsatz (passive Kühlung).

Innenaufbau

Hier sieht man noch den Rohbau ohne Alukaschierung zwecks Abschirmung; rechts im Bild die DVB-s-Karte (das teuerste am ganzen Gerät mit ca. 250 Euro) sowie eine "übrige" ISDN-Karte, die mal zur Anzeige der ein- und ausgehenden Rufnummern am Fernsehbildschirm bzw. LC-Display dienen soll. Letzteres benötigt im übrigen das "herumliegende" Kabel an der seriellen Schnittstelle.

Hinteransicht

Unter dem Netzteil und damit direkt im Luftstrom liegt die Festplatte - eingebettet in Dämmstreifen und ohne Kontakt zum Gehäuse - so daß auch nicht das geringste Geräusch übertragen wird, außer wenn die Platte aus dem Schlafzustand aufweckt. Ein "normaler" Videorecorder macht da aber beim Kassette-Einlegen bzw. Spulen wesentlich mehr Krach - und das "Spulen" kennen wir ja beim VDR eh' nicht mehr ...

gedämmte Festplatte

Hier sehen wir nochmal den engen Aufbau der Laufwerke im vorderen Teil - eingeklemmt mittels Dämmstreifen, allerdings brummt das DVD-Laufwerk trotzdem ziemlich stark, also wird's wohl irgendwann einen leiseren Ersatz geben, dann vielleicht auch mit Slot-In-Technik. Der serielle Steuerteil vom LCD liegt separat zwischendrin; dadurch passt das 20x4-Zeilen-Display (Matrix Orbital von Elektronikladen.de, ca. 80 Euro) genau in die Klappe, welche ja eh' die meiste Zeit geschlossen bleibt.

Laufwerke und LCD

Zwischen LCD und Steuerteil habe ich ein Stück Flachbandkabel verwendet, welches durch einen Schlitz in der MDF-Trennwand geführt wird. Am linken Rand sichtbar sind zwei in die Seitenwand eingearbeitete Momentkontakte mit eingebauter Leuchtdiode (Conrad Elektronik, ca. 5 Euro) - Ein/Aus-Schalter und Reset-Taste braucht man irgendwie doch ab und zu, zumal zwar das Aus-, aber nicht das Einschalten per Fernbedienung passiert, denn ich verwende noch den zur DVB-s-Karte von Hauppauge gehörenden IR-Empfänger.

offene Klappe

In der Schrankwand zwischen den anderen Geräten nimmt sich unser VDR geradezu bescheiden aus - mit geöffneter Klappe werden erst die Laufwerke sichtbar. Durch die integrierte Hintergrundbeleuchtung des LCD kann man auch im Dunkeln einwandfrei den aktuellen Zustand des VDR bzw. das aktuell laufende Programm ablesen.

Leider hat hier die Kamera nicht so gut scharfgestellt, aber so prinzipiell kann man das Display schon erkennen.

(Fortsetzung folgt)


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Autor: © Falko Trojahn 2002 Zuletzt geändert am: 2002-10-3